Mit der Bezeichnung „refurbished“ ist das Generalüberholen von bereits genutzten Geräten wie Smartphones gemeint, die als Alternative zu Neugeräten angeboten werden. Die qualitätsgesicherte Überholung und Instandsetzung von Smartphones liegen im Trend, auch weil neue hochwertige Geräte teurer sind. Die generalüberholten Secondhand-Smartphones sind gleichzeitig günstiger und deren weitere Nutzung auch nachhaltiger. Eine aktuelle Studie besagt, dass der weltweite Refurbished-Markt 2021 um 15 Prozent zugelegt hat [1]. Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher greifen zu den kostengünstigeren und umweltfreundlicheren Gebrauchtgeräten.
Die Qualitätsprüfung, Zertifizierung und Transparenz von Refurbished-Anbietern bieten Verbraucher*innen elektronische Technik für geringere Preise, meist noch gestaffelt in verschiedenen Qualitätsstufen. Diese Art des nachhaltigen Handels gibt elektronischen Geräten ein zweites Leben und reduziert Elektroschrott. Trotz der diversen Vorteile gibt es beim Kauf und Verkauf von gebrauchten Smartphones einiges zu beachten.
Wie werden die Geräte überholt und getestet?
Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von professionellen Wiederaufbereitungsunternehmen. Sie prüfen und testen die gebrauchten Geräte, führen eine professionelle Datenlöschung durch und tauschen bei Bedarf einzelne Komponenten wie den Akku oder das Display aus. Diese Ersatzteilesind allerdings häufig keine Originalteile des Herstellers, was die Funktion der Geräte allerdings nicht beeinträchtigt. Außerdem werden äußerliche Gebrauchsspuren wie kleine Kratzer etc. an den Smartphones beseitigt. Anschließend erfolgt eine Beschreibung der verbleibenden optischen Mängel und eine Kategorisierung der Geräte, die sich dann auch im Verkaufspreis widerspiegelt.
Wie ist die Umweltbilanz von Refurbished-Smartphones?
Durch den Kauf eines gebrauchten Smartphones verbessert sich die Umweltbilanz deutlich. Da rund 80 Prozent der CO2-Emissionen bei der Gewinnung der Rohstoffe und der Produktion der Geräte anfallen, bringt die Verlängerung der Nutzungsdauer erhebliche Vorteile bei der Umweltbilanz. Nach wie vor liegt die durchschnittliche Nutzungsdauer eines Smartphones bei etwas über zwei Jahren. Wer sich für aufbereitete Hardware entscheidet, schont so die knapper werdenden Ressourcen und leistet einen Beitrag zur Nachhaltigkeit.
Wie gut ist der Akku bei einem Secondhand-Smartphone?
Da die Akkuleistung mit der Lebensdauer der Smartphones nachlässt, ist dieses Kriterium für die Kaufentscheidung wichtig. Professionelle Anbieter von refurbished Smartphones garantieren eine Akkuleistung von mindestens 80 Prozent. Bei einer Akkuleistung von weniger als 80 Prozent wird der Akku in der Regel ausgetauscht.
Wo kann ich ein Refurbished-Smartphone kaufen?
Aufbereitete Endgeräte gibt es entweder bei den Mobilfunkunternehmen, den Geräteherstellern oder über Onlinehändler. Im Unterschied zum Kauf von einer Privatperson bietet der Kauf bei einem professionellen Händler ein Rückgaberecht, außerdem sind Gewährleistung sowie Garantie klar geregelt. Die großen Refurbished-Anbieter bieten ein mindestens 14-tägiges Rückgaberecht an und garantieren die volle Funktionsfähigkeit eines Endgerätes.
Worauf sollten Kund*innen beim Kauf achten?
Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, wie lange die Garantie für das gekaufte Smartphone ist. Um für die Käufer*innen das Risiko niedrig zu halten, geben die Anbieter in der Regel eine Garantie zwischen 12 und 24 Monaten ab. Diese Gewährleistung bietet Käufern eine vergleichbare Sicherheit wie beim Neukauf.
Bei der Lieferung ist eine ausgiebige Prüfung wichtig. Käufer*innen sollten die wichtigsten Funktionen checken, wie die Akkuleistung, das Betriebssystem, die Kamera und die optische Erscheinung. Für die Tests gibt es entsprechende Apps. Wenn es Mängel gibt, die im Vorfeld nicht preisgegeben wurden, sollte das Gerät umgehend zurückgeschickt werden.
Wie hoch ist den Preisnachlass im Vergleich zur Neuware?
Der Preisnachlass für hochwertige Smartphones liegt je nach Alter und Ausstattung bei rund 20-40 Prozent.
Wie gelangen Smartphones in den Kreislauf? Was ist beim Verkauf zu beachten?
Nachdem sich technische Entwicklung bei den Endgeräten in den letzten Jahren verlangsamt hat, bleiben hochwertige Smartphones länger wertstabil. Wer sich für eine Neuanschaffung entscheidet, weil beispielsweise das Gerät 5G-fähig sein soll, kann das nicht mehr benötigte Smartphone weiterverkaufen. Um es in den Kreislauf der Wiederaufbereitung einzubringen und keine Risiken einzugehen, empfiehlt sich der Verkauf an ein Mobilfunkunternehmen, den Gerätehersteller oder an ein auf Refurbishment spezialisiertes Unternehmen. Mittlerweile wird häufig ein sogenanntes „Trade In“-Verfahren angeboten, also die Möglichkeit, das gebrauchte Gerät in Zahlung zu geben.
Bei einigen Online-Unternehmen geben die Verkäufer selbst an, in welchem Zustand das Produkt ist, und erhalten dann eine Schätzung des Preises. Sie senden das Produkt an das Unternehmen, das es noch einmal prüft und den genannten Zustand mit dem Ist-Zustand abgleicht. Anhand dieser Prüfung wird der endgültige Kaufpreis ermittelt. Dieser sinkt zum Beispiel, wenn originale Ladekabel fehlen oder Kratzer auf dem Gehäuse sind. Auch Reparaturen, die vor dem Verkauf durchgeführt werden müssen, werden miteinbezogen.
Wie sieht es mit dem Datenschutz aus?
Bei den Secondhand-Geräten die von auf Refurbishment spezialisierten Unternehmen verkauft werden, wurden alle Daten der Vorbesitzer durch eine professionelle Datenlöschung entfernt. Gut zu wissen ist, dass allein durch die Rücksetzung eines Geräts auf Werkseinstellung die Daten nicht gelöscht sind und wieder hergestellt werden können. Wer vor einem Verkauf die Daten auf seinem Gerät selbst möglichst weitgehend löschen will, kann sich beim Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) informieren. Grundsätzlich sollten alle Kontoverknüpfungen und Benutzerkonten gelöscht und sämtliche Apps abgemeldet werden. Anschließend empfiehlt sich der Einsatz eines Löschtools, wie sie in den App-Stores zu finden sind.
Veröffentlicht am 05.05.22
Mehr Informationen: