JIM-Studie 2023: Jugendliche wachsen mit einem breiten Medienangebot auf

6. Februar 2024
Trauriges Teenager-Mädchen sitzt auf dem Boden in der Nähe des Bettes und benutzt das Smartphone zu Hause

 

Das Medienangebot in Haushalten, in denen die jungen Menschen aufwachsen, ist breit: So sind Smartphones (99%), Computer/Laptops (99%) sowie Fernsehgeräte (97%) nahezu in jedem Haushalt vertreten. Auch Video- und Musikstreamingdienste sind weit verbreitet, in jedem zweiten Haushalt gibt es zudem Wearables wie Smartwatches. Das ist ein Ergebnis der JIM-Studie (Jugend, Information, Medien), die vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs), durchgeführt wurde. Für die repräsentative JIM-Studie 2023 wurden in ganz Deutschland im Zeitraum vom 30. Mai bis 9. Juli 2023 insgesamt 1.200 Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 19 Jahren befragt.

Die Medienwelt der jungen Generation hat sich in den vergangenen 25 Jahren – seit diesem Zeitraum erfasst mpfs die Daten – komplett verändert. Die jährlich durchgeführte Studie dokumentiert den Medienkonsum Zwölf- bis 19-Jähriger, zeigt wichtige Entwicklungslinien auf und dient als Diskussions- und Arbeitsgrundlage für Medienpädagogik, Politik sowie Bildungseinrichtungen.

Digitale Medien und Schule

Im Rahmen der JIM-Studie 2023 wurde untersucht, wie digital die Klassenzimmer ausgestattet sind und welche Geräte zum Einsatz kommen. Generell gehen 63 Prozent der Befragten regelmäßig im Unterricht online, elf Prozent nutzen digitale Spiele im Unterricht. Was die Zugangsgeräte betrifft, wird ein Tablet von 39 Prozent regelmäßig verwendet, gefolgt von Whiteboards und Smartphones (jeweils 35 %) sowie der Schulcloud (33 %). Etwa jede/-r Vierte nutzt Smartboards (26 %), jede/-r Fünfte Laptops (21 %) und Computer (18 %). Der Einsatz des Internets sowie des Tablets im Unterricht steigt insbesondere ab 14 Jahren an. In einigen Bereichen ist erst ab 18 Jahren ein deutlicher Anstieg zu beobachten.

 

Zwei Drittel der jungen Menschen interessieren sich für das Weltgeschehen

Knapp zwei Drittel der Jugendlichen sind am aktuellen Weltgeschehen interessiert. 63 Prozent zeigen Interesse am Klimawandel, 54 Prozent am Ukraine-Krieg und 40 Prozent am Themenfeld Diversity/Vielfalt in der Gesellschaft. Auch das Thema KI ist bei Jugendlichen angekommen, 38 Prozent der Jugendlichen gaben an, das Programm ChatGPT schon einmal selbst genutzt zu haben, weiteren 36 Prozent war die Anwendung in ihrer Funktion zumindest bekannt. Nur 15 Prozent haben explizit nichts von ChatGPT gehört.

 

Junge Menschen werden zunehmend mit Falschinformationen und Hassbotschaften konfrontiert

Jedes dritte Mädchen und jeder vierte Junge wurde 2023 im Netz schon einmal sexuell belästigt. 23 Prozent wurden im letzten Monat vor der Befragung ungewollt mit pornografischen Inhalten konfrontiert. 58 Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen sind im letzten Monat vor der Befragung mit Fake News in Kontakt gekommen, gut die Hälfte mit beleidigenden Kommentaren. Etwa jeweils zwei von fünf Jugendlichen hatten Kontakt mit extremen politischen Ansichten, Verschwörungstheorien oder Hassbotschaften. Die hohe Konfrontation mit Falschinformationen und Hassbotschaften bei Jugendlichen sei alarmierend, so die Forscher. Angesichts dieser Herausforderung sei es von höchster Bedeutung, die Medienkompetenz von jungen Menschen zu fördern.

 

Messengerdienste und Social Media prägen das Nutzungsverhalten

2023 waren Jugendliche durchschnittlich 224 Minuten täglich online. Dabei spielen insbesondere Messenger und Social Media eine große Rolle. WhatsApp wird von 94 Prozent regelmäßig genutzt. Instagram belegt mit 62 Prozent Platz zwei, gefolgt von TikTok mit 59 Prozent und Snapchat mit 49 Prozent. Facebook wird lediglich von 22 Prozent der Jugendlichen regelmäßig genutzt.

Weiterführende Informationen und Quellen

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