Mobilfunk: Kein erhöhtes Tumorrisiko für Kinder

8. Februar 2022
Junges Mädchen telefoniert

Für die kürzlich veröffentlichte großangelegte MOBI-Kids-Studie wurde das Nutzungsverhalten von rund 800 Kindern und Jugendlichen untersucht, die im Alter zwischen 10 und 24 Jahren an einem Hirntumor erkrankt sind. Verglichen wurden die Daten mit denen einer Kontrollgruppe. Insgesamt wurden zwischen 2010 und 2015 rund 2800 junge Teilnehmer*innen aus acht europäischen Ländern – darunter Deutschland – sowie Israel, Australien, Kanada, Japan, Korea und Neuseeland in die Studie aufgenommen. Das Ergebnis der Studie ist, dass die Nutzung von Mobiltelefonen und DECT-Telefonen das Risiko für Hirntumore bei Kindern und Jugendlichen nicht erhöht. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) teilt diese Einschätzung in einer Stellungnahme.

Das Fazit des BfS lautet: „Bisher gibt es keine wissenschaftlichen Belege für einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Mobiltelefonnutzung und dem Risiko für Hirntumore bei Kindern und Jugendlichen. Die Ergebnisse der MOBI-Kids-Studie liefern ebenfalls keinen Hinweis auf einen entsprechenden Zusammenhang. Die große sorgfältig durchgeführte multizentrische Studie trägt damit wesentlich zur Verringerung bestehender Unsicherheiten bezüglich des Gesundheitsrisikos von Kindern und Jugendlichen durch Nutzung von drahtlosen Telefonen bei.“

Die Präsidentin des BfS, Inge Paulini, betonte: „Die neuen Ergebnisse tragen dazu bei, wissenschaftliche Restunsicherheiten auch mit Blick auf Kinder und Jugendliche zu verringern. Sie bestätigen, dass die im Mobilfunk geltenden Grenzwerte Erwachsene und Kinder schützen.“

Die Studie, an der in Deutschland das LMU Klinikum beteiligt ist, ermittelte bei allen Kindern und Jugendlichen in persönlichen, fragebogenbasierten Interviews, wie lange und häufig Mobil- beziehungsweise DECT-Telefone genutzt wurden. Die so erhobenen Daten wurden mithilfe einer App zur Smartphone-Nutzung kontrolliert, für etwa ein Viertel der jungen Teilnehmer und Teilnehmerinnen wurden darüber hinaus bei Mobilfunkanbietern Daten zur Kontrolle abgefragt.

Ermöglicht wurde die MOBI-Kids-Studie 2009 mit finanzieller Unterstützung der EU-Kommission und weiteren Projektpartnern aus den 14 Teilnehmerländern.

In der fachlichen Stellungnahme des BfS zur internationalen Studie MOBI-Kids heißt es zusammenfassend: „Die Studie untermauert den aktuellen wissenschaftlichen Stand, dass es keine belastbaren wissenschaftlichen Belege dafür gibt, dass Strahlung von Mobiltelefonen das Hirntumorrisiko erhöht.“

Veröffentlicht am 08.02.22

 

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