Welche elektromagnetischen Felder entstehen durch eine Sendeanlage in der Nachbarschaft? Das ist eine Frage, die häufig auftaucht, wenn es um die Errichtung von neuen oder die Erweiterung von bestehenden Mobilfunkstationen geht. Das Informationszentrum Mobilfunk bietet mit der aktualisierten Online-Simulation ein leicht zu bedienendes Werkzeug zur Abschätzung der Immissionen. Die Handhabung ist leicht: Einfach die Entfernung – zum Beispiel der Wohnung – zur betreffenden Mobilfunksendeanlage oder des Mobilfunkmastes sowie die Höhen eingeben und schon zeigt das virtuelle „Messgerät“ den Bruchteil des Grenzwertes bezogen auf die Leistungsdichte an. Das Simulationstool kann in der Mediathek aufgerufen und kostenlos genutzt werden.
Elektromagnetische Felder sichtbar machen
Da elektromagnetische Felder sind für den Menschen nicht sichtbar sind, werden sie oft als etwas Geheimnisvolles angesehen. Die Tatsache, dass wir ständig von elektromagnetischen Feldern umgeben sind (z. B. durch WLAN, Mobilfunk oder elektrische Geräte), ohne sie wahrnehmen zu können, kann ein Gefühl der Unsicherheit auslösen. Durch die Simulations-App lassen sich die elektromagnetischen Felder auch für Laien nachvollziehbar darstellen.
Alle Frequenzbänder werden berücksichtigt
Die vollständig überarbeitete App zeigt in vereinfachter Weise, wie sich elektromagnetischen Felder in der Nachbarschaft von Mobilfunkanlagen typischerweise ausbreiten. Dargestellt wird jeweils der erreichte Bruchteil des Grenzwertes, der gemäß der 26. Bundes-Immissionschutzverordnung (26. BImSchV) maximal zulässig ist. Diese vereinfachte Feldsimulation berücksichtigt die typischen Frequenzbänder, die für die heute verwendeten Mobilfunkstandards 2G, 4G und 5G genutzt werden.
Realistische Einschätzung der Immissionen im Wohnumfeld
Das Tool ist konzipiert für Menschen, die das Bedürfnis haben, die elektromagnetischen Felder in ihrem Wohnumfeld zu kennen. Insbesondere bei der Errichtung einer neuen Mobilfunkanlage in der Nachbarschaft tauchen Fragen zur Exposition auf. Die Anwendung liefert eine theoretische Immissionsprognose. Sie berechnet die elektromagnetischen Felder von Mobilfunkantennen entsprechend der konkreten Eingaben und stellt diese dar. Dabei lassen sich die Rahmenbedingungen wie die Größe der Häuser, die Leistung der Sendeanlagen oder den Abstand zwischen Antennen und Nachbarhäusern nach Bedarf anpassen, so dass Nutzerinnen und Nutzer eine realistische Einschätzung zu den Immissionen erhalten
Theoretische Immissionsprognosen zur Abschätzung der Exposition versuchen im Grundsatz, die Berechnungen so konservativ zu gestalten, dass die tatsächlich messbaren Felder für die zugrunde liegende technische Konfiguration überschätzt werden. Das bedeutet, dass der Abschätzung der Immissionen die volle Ausnutzung der Bandbreiten zugrunde liegt.
In der vorliegenden Simulations-App werden je Antennensystem verschiedene Funksysteme betrachtet, denn heute ist es üblich, dass mehrere Funksysteme über eine Antenne betrieben werden. In der Simulation wird angenommen, dass je Antenne sieben verschiedene Funksysteme jeweils mit maximal typischer Auslastung aussenden. Wenn der Mobilfunkstandard 5G auf Frequenzen zwischen 3,4 und 3,8 GHz eingesetzt wird, kommen in der Regel Beamforming-Antennen zum Einsatz. Die vorliegende Simulation berücksichtigt dies ebenfalls.