- Jedes Jahr erkranken etwa 493.200 Menschen in Deutschland an Krebs. Diese und viele weitere Zahlen werden von Krebsregistern erfasst.
- 2020 wurden wegen der Corona-Pandemie weniger Krebserkrankungen diagnostiziert.
- Gestiegene Lebenserwartung – Alter erhöht Krebsrisiko
Im Jahr 2020 erkrankten etwa 493.200 Menschen in Deutschland neu an Krebs. Das zeigen die Zahlen der deutschen Krebsregister.[1] Diese Zahl liegt deutlich unter der ursprünglich für 2020 erwarteten Zahl und auch unter den Neuerkrankungen in 2019. Fachleute gehen jedoch davon aus, dass 2020 nicht weniger Menschen erkrankt sind, sondern auf Grund der Corona-Pandemie nur weniger Krebserkrankungen diagnostiziert wurden.
Aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung steigt die Anzahl der Neuerkrankungen seit Jahren an. Ein genauerer Blick auf die Zahlen zeigt aber, dass unter Berücksichtigung der gestiegenen Lebenserwartung die Neuerkrankungsrate bei Männern in den letzten 15 Jahren stetig gesunken ist, bei Frauen ist der Rückgang weniger ausgeprägt.[2] Dies vor allem darauf zurückzuführen, dass Frauen innerhalb des letzten Jahrzehnts immer häufiger an Lungenkrebs und anderer durch das Rauchen geförderter Krebsarten erkrankt sind. Diese Zunahme wird mit dem steigenden Zigarettenkonsum von Frauen seit den 1980er-Jahren in Verbindung gebracht.
Das Robert Koch-Institut wertet die Daten bevölkerungsbezogener Krebsregister aus und beschreibt so die Krebsinzidenz, d.h. die Häufigkeit, mit der Krebserkrankungen pro Jahr in einer bestimmten Bevölkerung auftreten. Die Inzidenz wird differenziert nach Krebsform, Alter und Geschlecht sowie weiteren Merkmalen berechnet. Zuverlässige Angaben zur Inzidenz sind für die Forscher die Voraussetzung für die Beschreibung von Ausmaß und Art der Krebsbelastung einer Bevölkerung.
Wie entwickeln sich die Krebszahlen, wenn man die demographische Alterung berücksichtigt?
Fast alle Krebsarten treten bei älteren Menschen sehr viel häufiger auf als bei Jüngeren. Die altersstandardisierte Sterberate[3], die den Einfluss der demografischen Alterung in unserer Bevölkerung herausrechnet, betrug 2021 bei den Frauen 117,2 (Vorjahr: 118,7), bei den Männern 169,8 (Vorjahr: 174,9).[4] Diese altersstandardisierte Sterberate ist seit zehn Jahren rückläufig.
Aus den heute verfügbaren Daten und Studien zum Zusammenhang zwischen elektromagnetischen Feldern sowohl von Mobiltelefonen als auch von Basisstationen und der Häufigkeit von Krebserkrankungen, lässt sich keine Risikoerhöhung überzeugend belegen. Das BfS hat daher festgestellt, „dass nach dem wissenschaftlichen Kenntnisstand keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch hochfrequente Felder – etwa aus dem Mobilfunk – zu erwarten sind, wenn die Grenzwerte eingehalten werden.“[5]
[1] https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebs_in_Deutschland/krebs_in_deutschland_2023.pdf?__blob=publicationFile
[2] https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/grundlagen/krebsstatistiken.php
[3] Die altersstandardisierte Sterberate gibt an, wie viele Sterbefälle aufgrund der jeweils herrschenden Sterblichkeitsverhältnisse auf 100.000 Lebende entfallen, wenn der Altersaufbau der Bevölkerung dem einer sogenannten Standardbevölkerung entspräche. https://www.statistik.rlp.de/de/gesellschaft-staat/gesundheit/gesundheitsberichterstattung/methodik/
[4] https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebs_in_Deutschland/kid_2023/kid_2023_c00_97_krebs_gesamt.pdf?__blob=publicationFile, S. Abbildung 3.1.1
[5] https://www.bfs.de/DE/themen/emf/hff/wirkung/iarc/iarc.html