Test 2

27. Juni 2023

Seit 2020 hat Corona die Freizeit- und Medienaktivitäten von Jugendlichen stark verändert. 2022 haben sich die Umstände wieder denen vor der Pandemie angeglichen. Die tägliche Internetnutzung in der Freizeit liegt 2022 mit durchschnittlich 204 Minuten wieder auf dem Niveau vor Pandemiebeginn (2021: 241 Min., 2020: 258 Min., 2019: 205 Min.). Dies sind Ergebnisse der JIM-Studie 2022 (Jugend, Information, Medien) des Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest. Für die repräsentative Studie wurden im Juni und Juli 2022 1.200 Jugendliche im Alter von zwölf bis 19 Jahren in Deutschland telefonisch oder online befragt.

Medienausstattung von Jugendlichen

Jugendliche wachsen mit einer breiten Ausstattung an Medien auf: 96 Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen haben ein eigenes Smartphone. Etwa drei Viertel besitzen einen eigenen Computer oder Laptop, wobei Laptops weiter verbreitet sind (58 %) als Computer (35 %). Bei 58 Prozent der Jugendlichen steht ein Fernsehgerät im Zimmer, bei der Hälfte ein Smart-TV.

 

Auch Medienabonnements spielen in den Familien eine große Rolle. 84 Prozent der Jugendlichen haben zu Hause einen Zugang zu Videostreaming-Diensten. Einen Zugang zu einem Musikstreaming-Dienst haben 76 Prozent.

Mediennutzung von Jugendlichen

Insgesamt ist die Medienbeschäftigung in der Freizeit 2022 weitgehend stabil geblieben. Bei der regelmäßigen Mediennutzung in der Freizeit liegt die Internetnutzung (94 %) und das Musikhören (89 %) vorne, das meistgenutzte Gerät ist das Smartphone (96 %).

Das Smartphone und die Internetnutzung spielen im Alltag der Jugendlichen eine große Rolle. 92 Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen nutzen das Smartphone jeden Tag, 84 Prozent sind täglich online. Mit einem deutlichen Abstand folgt das Musikhören, welches 62 Prozent jeden Tag machen.

Tägliche Onlinenutzung wieder auf Niveau von 2019

Während der Pandemie war die Onlinenutzungszeit unter Jugendlichen stark angestiegen. Waren es 2019 noch durchschnittlich 205 Minuten, in welchen Zwölf- bis 19-Jährige täglich in ihrer Freizeit online waren, ist dieser Wert 2020 auf 258 Minuten angestiegen. Auch 2021 lag die durchschnittliche Onlinezeit noch höher als vor der Pandemie (241 Minuten), auch wenn im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang zu sehen war. 2022 liegt die durchschnittliche Onlinezeit nun bei 204 Minuten und damit wieder auf dem Niveau vor Pandemiebeginn. Jungen und Mädchen verbringen ähnlich viel Zeit mit dem Internet, mit steigendem Alter nimmt aber die Nutzungszeit deutlich zu (12-13 Jahre: 176 Min., 14-15 Jahre: 194 Min., 16-17 Jahre: 210 Min., 18-19 Jahre: 233 Min.).

Im Rahnen der JIM-Studie wurden die Jugendlichen (unabhängig von der tatsächlichen Nutzung) nach ihren subjektiv wichtigsten Apps auf dem Smartphone gefragt. Wie im Vorjahr liegt WhatsApp auf dem ersten Platz (79 %). Mit einem deutlichen Abstand folgt Instagram (31 %). Fast gleichauf liegen TikTok (24 %) und YouTube (23 %), die jeweils etwa jede/-r vierte Jugendliche zu seinen wichtigsten Apps zählt.

Die Studie, die gemeinsam von der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und der Medienanstalt Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk (SWR) durchgeführt wurde, zeigt zudem, dass Desinformation und Beleidigungen im Netz für viele Jugendliche zum digitalen Alltag gehören. Demnach geben 56 Prozent der Zwölf- bis 19-Jährigen an, im letzten Monat im Netz Fake News begegnet zu sein. Extreme politische Ansichten und Verschwörungstheorien liegen bei jeweils 43 Prozent, gut ein Drittel der Befragten wurde mit Hassbotschaften konfrontiert und 16 Prozent waren persönlichen Beleidigungen ausgesetzt.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse der JIM-Studie 2022 in vielen Bereichen eine Rückkehr zur Lage vor Pandemiebeginn. In anderen Bereichen wie beispielsweise den digitalen Spielen ist allerdings eine Verstetigung der Entwicklung zu beobachten.

Alle Ausgaben der JIM-Studie von 1998 bis 2022 sind als PDF auf www.mpfs.de  abrufbar.

Zum Thema Medienkompetenz gibt es weiterführende Informationen hier: https://www.informationszentrum-mobilfunk.de/artikel/medienkompetenz-von-kindern-und-jugendlichen-staerken

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