SIM-Karte

Die SIM-Karte ist eine Chipkarte, auf der wichtige Informationen zur Identität des Nutzers hinterlegt sind. Das Kürzel SIM steht für „Subscriber Identity Module“, übersetzt etwa: „Modul für die Teilnehmer-Identität“. Diese Chipkarte muss ins Smartphone oder Handy (beziehungsweise andere Geräte mit Mobilfunk-Funktion) eingelegt werden, damit sich der Nutzer unter seiner Identität am Mobilfunknetz anmelden kann. Diese Nutzer-Identität ist wiederum wichtig, damit die Mobilfunknutzung gemäß dem gebuchten Tarif abgerechnet werden kann.

Der vom Nutzer gewählte Tarif ist aber nicht auf der SIM-Karte gespeichert, sondern unter der Nutzeridentität in der Netz-Infrastruktur, den Servern im sogenannten Kernnetz, hinterlegt. Sowohl Abonnenten von sogenannten Postpaid-Tarifen, also regulären Mobilfunk-Abos, als auch Nutzer von Prepaid-Tarifen benötigen eine SIM-Karte. Auch die Rufnummer des Teilnehmers ist nicht direkt auf der SIM-Karte gespeichert, sondern wird ebenfalls über die Zuordnung zwischen Nutzer und SIM-Karte im Mobilfunknetz zugewiesen.

Zu diesem Zweck ist auf der Karte die sogenannte IMSI-Kennung (International Mobile Subscriber Identity) eingetragen. Dabei handelt es sich um eine 15-stellige Identifikations-Nummer, durch die sich die SIM-Karte beziehungsweise ihr Nutzer weltweit identifizieren lässt.

Gespeichert wird auf der SIM-Karte hingegen die die vierstellige PIN (Personal Identity Number), die erforderlich ist, um die Karte beziehungsweise das Gerät vor Gebrauch zu entsperren und somit gegen missbräuchliche Nutzung abzusichern. Diese PIN kann der Nutzer jedoch über das Menü seines Smartphones oder Handys selbst ändern. Dann wird die neue PIN auf der Karte abgespeichert. Auf Wunsch lässt sich die PIN-Prüfung auch komplett abschalten – auch diese Information wird auf der Karte selbst vermerkt.

Wird dreimal hintereinander eine falsche PIN eingegeben, sperrt sich die SIM-Karte gegen weitere Eingabeversuche. Um eine solche Sperre wieder zurückzusetzen, benötigt man die achtstellige PUK-Nummer (Personal Unblocking Key). Diese Geheimzahl – ebenso wie die ursprünglich für die Karte festgelegte PIN – wird vom Mobilfunkanbieter mit der SIM-Karte in einem verschlossenen und gegen unbefugtes Lesen geschützten Umschlag mitgeliefert.

Mini, Micro, Nano – Entwicklung der SIM-Karten-Formate

SIM-Karten gibt es in verschiedenen Formaten. Ursprünglich hatten sie das Format einer Scheckkarte (86 x 54 Millimeter). Da Handys und Smartphones über die Jahre immer kleiner und kompakter wurden, folgten auch die SIM-Formate dieser Entwicklung. Lange Zeit üblich war die sogenannte Mini-SIM, die manchmal auch als „Standard-SIM“ oder „Full-Size-SIM“ bezeichnet wird – mit dem Format 25 x 15 Millimeter. Als sich abzeichnete, dass auch diese Größe für immer kompaktere Endgeräte noch zu umfangreich ist, folgten die Micro-SIM (15 x 12 mm) und schließlich die Nano-SIM (12,3 x 8,8 mm). Als zusätzlicher Vorteil verursachen kleinere SIM-Karten am Ende ihrer Einsatzzeit auch weniger Plastikmüll.

Da das Format, das der Nutzer tatsächlich braucht, von seinem Endgerät abhängt, werden heute üblicherweise sogenannte Kombi-SIMs geliefert: Die verschiedenen Formate sind ineinander verschachtelt und verfügen jeweils über Stanzungen. Der Mobilfunkkunde kann das von ihm benötigte Format dann gezielt herausbrechen. Demgegenüber ist aber davon abzuraten, SIM-Karten etwa mit einer Schere zuzuschneiden – denn dabei kann es passieren, dass die in der Plastikkarte integrierte Chip-Elektronik beschädigt wird. Nutzer sollten bei Bedarf eine neue Kombi-SIM bei ihrem Netzbetreiber bestellen. Auch die bisweilen angebotenen Format-Adapter sind mit Vorsicht zu nutzen, da sie sich je nach Konstruktion des Endgeräts im SIM-Schacht verkanten oder verklemmen können.

Zusätzliche Funktionen rund um die SIM

Die Chipkarte verfügt über einen vom Nutzer belegbaren Speicher, der ursprünglich dafür gedacht war, dort etwa Telefonnummern oder SMS-Kurznachrichten abzulegen. Dies ist heute aber nicht mehr üblich – in der Regel werden diese Daten nur noch im Endgerät und gegebenenfalls in der Cloud gespeichert.

Rund um die SIM-Karte haben die Netzbetreiber zusätzliche Services entwickelt wie etwa die Dual-SIM, Triple-SIM oder Multi-SIM: Mehrere, durch die Netz-Infrastruktur miteinander verkoppelte SIMs reagieren auf dieselbe Rufnummer, sodass der Nutzer beispielsweise auf mehreren Mobiltelefonen gleichzeitig erreichbar ist. SMS-Nachrichten können allerdings nur auf einer Karte aus diesem SIM-Verbund zugestellt werden – im Netz kann der Kunde einstellen, welche das sein soll.

Gelegentlich, mittlerweile jedoch selten, kann auch ein sogenannter SIM-Lock zum Einsatz kommen: Da teure, vom Netzbetreiber subventionierte Endgeräte sich erst über eine längere Abo-Laufzeit amortisieren, können sie in dieser Zeit per Software darauf eingeschränkt werden, dass sie nur SIM-Karten des jeweiligen Anbieters akzeptieren. Nach Ende der ursprünglichen Vertragslaufzeit lässt sich ein solcher SIM-Lock per Software-Update vom Gerät entfernen – das Mobiltelefon wird „entsperrt“.

Immer häufiger ganz ohne Plastik: die eSIM

Da manche Mobilfunk-Endgeräte wie zum Beispiel Smartwatches immer noch kompakter werden, und um Logistikschritte wie den Versand der Plastikkarten zu sparen, liegt die Zukunft der SIM-Karte in der sogenannten eSIM (einer „elektronischen SIM“): Die SIM wird zu einem virtuellen, rein softwarebasierten Produkt. Diese elektronische Variante der SIM-Karte ist schon seit einigen Jahren bei allen deutschen Mobilfunknetzbetreibern erhältlich.

Dazu meldet sich der Nutzer auf einer Weboberfläche als Kunde beim Netzbetreiber an beziehungsweise initiiert für seinen bestehenden Vertrag einen SIM-Transfer. Bisweilen lässt sich die Programmierung einer eSIM auch mit einem QR-Code anstoßen. Daraufhin überträgt der Betreiber die Identifikationsmerkmale über sein Netz in einen speziell geschützten Chip im Endgerät, den eSIM-Chip. Dieser Chip plus das darauf gespeicherte Software-Profil übernehmen dann dieselbe Rolle wie bislang die SIM-Karte. Soll die Nutzungsberechtigung auf ein anderes Gerät übertragen werden, lässt sich auch dies einfach über einen softwarebasierten Transfer realisieren.

eSIM-Chips können bei Bedarf auch mehrere SIM-Profile speichern – dann kann der Kunde beispielsweise bei einem Auslandsaufenthalt auf ein anderes Profil umschalten. Funktionen herkömmlicher SIM-Karten wie etwa die Verknüpfung mehrerer SIMs zu einer Multi-SIM lassen sich auch mit eSIMs abbilden. Neben den Geräten von Endanwendern kommen eSIMs auch häufig in IoT-Geräten zum Einsatz.

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