RFID (Radio Frequency Identification) ist eine Technologie, die es erlaubt, Informationen aus spezialisierten Etiketten auszulesen, den sogenannten RFID-Tags. Dieses Auslesen funktioniert kontaktlos und setzt auch keine Sichtverbindung voraus. Es hat den Zweck, Objekte per Funk automatisch zu identifizieren. Dies ist vor allem im Bereich Logistik verbreitet – etwa zur Identifikation von Paletten, Paketen oder anderen Waren beziehungsweise Verpackungen.
Zum Auslesen eines RFID-Tags – technisch exakter auch als Transponder bezeichnet – ist ein RFID-Lesegerät erforderlich. Der Transponder enthält einen Chip, in dem wiederum ein Radiofrequenz-Modul integriert ist, sowie eine flache Antenne. Auf dem Chip sind eine Identifikationsnummer sowie gegebenenfalls weitere Daten gespeichert.
Auch im Lesegerät ist eine RFID-Antenne eingebaut. RFID-Systeme nutzen unterschiedliche Frequenzbereiche – verbreitet sind sowohl der Langwellenbereich (typisch etwa 125 bis 250 kHz) als auch der Mittelwellen-Bereich (üblicherweise zwischen 856 und 960 kHz). Für RFID-Anwendungen mit industriellem Fokus können auch noch andere Frequenzbereiche zum Einsatz kommen. Prinzipiell taugen Langwellen-Verbindungen eher für die Übertragung geringer Datenmengen über größere Distanzen, während Mittelwellen größere Informationsumfänge über kürzere Abstände transportieren können.
Das Lesegerät zeigt die aus dem RFID-Etikett ausgelesenen Informationen in einem Display an oder leitet sie über definierte Schnittstellen an andere IT-Systeme weiter.
Sogenannte aktive RFID-Tags beziehungsweise -Transponder werden über die Energiequelle eines Geräts versorgt, in das sie eingebaut sind. Dies erlaubt beim Auslesen größere Reichweiten. Weiter verbreitet sind aber passive RFID-Tags, bei denen das Lesegerät die für den Betrieb des RFID-Chips im Transponder erforderliche Energie per Induktion überträgt, also über ein elektromagnetisches Feld. Die dafür genutzten Feldstärken sind sehr gering, zumal diese Art der Übertragung in der Regel nur wenige Zentimeter überbrücken muss. Passive RFID-Tags sind daher im Vergleich zur aktiven Variante allerdings in puncto Entfernung und auch beim Umfang der übermittelten Daten beschränkt.
Je nach Einsatzgebiet müssen RFID-Tags beziehungsweise RFID-Etiketten Umwelteinflüsse wie recht niedrige oder recht hohe Umgebungstemperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit oder auch mechanische Belastungen wie Druck oder Schläge aushalten.
Es gibt auch RFID-Transponder, die in Plastikkarten integriert sind. Solche „RFID-Karten“ dienen etwa zur Identifikation beziehungsweise Autorisierung von Mitarbeitern oder Kunden, zum Beispiel an Ladesäulen für E-Autos oder zur Bedienung elektronischer Türschloss-Systeme. Leicht abgewandelt können ähnliche Lösungen auch in Armbändern, Schlüsselanhängern oder vergleichbaren Objekten integriert sein.
Die RFID-Technologie nutzt dasselbe Übertragungsprotokoll wie die Technologie NFC (Near Field Communications), die auch in vielen Smartphones enthalten ist.