Gesundheits-Apps auf Rezept

19. April 2023
Senior bei Gymnastik Übungen

Es gibt mittlerweile viele digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) oder auch Gesundheits-Apps genannt, die auf Rezept erhältlich sind und bei der Erkennung, Überwachung, Behandlung, Linderung oder Kompensierung von Krankheiten, Verletzungen oder Behinderungen unterstützen können. Das DiGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) listet alle DiGA‘s auf, die von Ärzten und Psychotherapeuten verordnet werden können. Dies bedeutet, dass eine DiGA immer mindestens eine medizinische Indikation haben muss, also klar sein muss, bei welcher Erkrankung oder welcher Diagnose sie anzuwenden ist. Die Einsatzbereiche der DiGA‘s, die seit Oktober 2020 verfügbar sind, reichen von Erkrankungen der Atemwege über Adipositas und Diabetes bis hin zu psychischen Erkrankungen wie leichten Depressionen, Angststörungen oder Burnout.

Vor allem die motivationsfördernden Effekte werden als Chance gesehen. Spielerische Ansätze können dazu führen, dass die Patienten und Patientinnen die verordnete Therapie daheim weiter durchführen. Aus Studien ist bekannt, dass die überwiegende Mehrheit der Patientinnen und Patienten ihre Übungen zu Hause nicht machen. Da aber Smartphones im Schnitt zwei bis drei Stunden am Tag genutzt werden, liegt es nahe, den digitalen Ansatz auch für Therapien zu nutzen

Digitale Therapien funktionieren ebenso wie die analogen aber nur dann gut, sofern sie auch kontinuierlich eingesetzt und angewendet werden. Wenn die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten bei der Entwicklung im Vordergrund stehen und die Nutzung auch noch spielerisch ist, dann stehen die Chancen dafür gut. Zudem wirken sich die Mobilität und Individualität der Apps positiv aus, da sie überall und jederzeit verfügbar sind. Dies bestätigt auch eine aktuelle Befragung der AOK zu digitalen Gesundheitsanwendungen: „58 Prozent der befragten Versicherten bewerteten die Nutzung der DiGA als sinnvolle Ergänzung zu ihrer Therapie. Als größten Vorteil sahen die Nutzerinnen und Nutzer, dass sie sich die Behandlung mit einer DiGA zeitlich flexibel einteilen können.“

Schon länger werden insbesondere in Reha-Kliniken digitale Therapien eingesetzt, zum Teil auch ohne dass es sich um eigentliche Therapiegeräte handelt: Zahlreiche Studien haben sich mit dem Einsatz von Spielkonsolen für Training und Therapie befasst. Deren Einsatz ist zum Beispiel in der Ergotherapie durchaus üblich. Bei den DiGa‘s stehen Studien und Untersuchungen zum Nachweis der Wirksamkeit noch aus, was besonders in Anbetracht der Kosten von den Krankenkassen eingefordert wird.

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