Die deutschen Mobilfunknetzbetreiber haben sich selbst ehrgeizige Klimaziele gesetzt: Ziel der Unternehmen ist ein klimaneutraler Betrieb der Telekommunikationsnetze. Dies betrifft sowohl den direkten Betrieb von Netz und Rechenzentren als auch die gesamte Wertschöpfungskette.
Null Netto-Emissionen bis 2025
Bereits heute nutzen die Unternehmen zum großen Teil Strom aus erneuerbaren Energien. Hinzu kommen weitere Maßnahmen, die den CO²-Fußabdruck verringern. Das sind beispielsweise effizientere Netzwerktechnik: Vor allem Maßnahmen in den Netzen wie der Einbau neuer Technik oder die Abschaltung alter Systeme reduzieren den Stromverbrauch enorm, sogar bei steigendem Datenvolumen. Die heute verfügbare 5G-Netztechnik überträgt die gleiche Datenmenge mit bis zu 90 % weniger damit verbundenen Treibhausgasemissionen als seine Vorgängergenerationen. Weitere Energiesparmaßnahmen in Firmengebäuden, die Umstellung der Fahrzeugflotten auf Elektroantrieb, der Einsatz von Videokonferenzsystemen bis hin zur Stromerzeugung durch Windräder an Mobilfunkstationen leisten einen weiteren Beitrag zur Reduktion der Treibhausgase. Die Klimaneutralität für die eigenen Emissionen der Unternehmen (Telekom, Telefónica, Vodafone) soll bis spätestens 2025 erreicht werden. Die noch nicht vermeidbaren Emissionen wollen die Unternehmen durch Klimaschutz-Projekte ausgleichen.
Klimaziele für die gesamte Wertschöpfungskette
Komplizierter wird es, wenn die gesamte Wertschöpfungskette der Mobilfunkbranche betrachtet wird: Mehr als 80 Prozent des CO²-Fußabdrucks entstehen in der Wertschöpfungskette zum Beispiel bei der Produktion sowie der Nutzung von Endgeräten oder Netzwerktechnik.[1] Auf diese Emissionen haben die Unternehmen nur einen indirekten Einfluss – zum Beispiel über spezielle Vertragsklauseln im Einkauf oder freiwillige Vereinbarungen mit Zulieferern. Dennoch soll auch hier bis spätestens 2040 die Klimaneutralität erreicht werden.
Für die Klimaneutralität sollen Emissionsreduzierungen mit einer Strategie zum Neutralisieren von derzeit noch unvermeidbaren CO²-Emissionen kombiniert werden. Damit sind Maßnahmen gemeint, bei denen aktiv CO² aus der Atmosphäre gebunden wird. Klassische Beispiele sind gepflanzte Bäume, die CO² binden oder auch Renaturierungsprojekte für Moore.
Die einzelnen Klimaschutzmaßnahmen, Emissionszahlen und Energieverbräuche werden von den Unternehmen dokumentiert.
Weitere CO²-Einsparungen durch Digitalisierung
Die Digitalisierung verursacht durch ihren Stromverbrauch CO²-Emissionen, hilft aber gleichzeitig mit, in Fabriken oder Büros, im Alltag oder auf Straßen das Klima zu schützen. Viele digitale Produkte und Dienstleistungen helfen den Endkunden sogar bei der Reduktion ihrer eigenen CO²-Emissionen.
Die Klimaziele, die Klimaschutzmaßnahmen und der zugehörige Umsetzungsstand, die Emissionszahlen und Energieverbräuche werden von den Unternehmen dokumentiert und veröffentlicht: Hier die Links zu den Klimazielen bzw. Nachhaltigkeitsberichten der Unternehmen:
Telekom:
Telekom CR-Bericht 2020: Von Computergames bis Klimaschutz | Deutsche Telekom
Telekom verschärft Klimaziele | Deutsche Telekom
Telefónica:
Umwelt und Klima schützen | Telefónica Deutschland (telefonica.de)
Vodafone:
Der 2-Stufen-Plan für digitalen Klimaschutz (vodafone.de)
1&1:
1und1Drillisch_Nachhaltigkeitsbericht_DE_2020.pdf (1und1-drillisch.de)
[1] Klima | Corporate Responsibility Bericht 2020 (telekom.com)